Das Büro der Zukunft

ebuero AG

Wirtschaftsforum: Herr Johnson, Sie haben die ebuero AG vor 20 Jahren gegründet. Wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Geschäftsmodell?

Holger Johnson: Holger Johnson: Darüber habe ich schon lange vor der Gründung nachgedacht. Bereits als Schüler habe ich mein erstes Unternehmen im Bereich Mobilfunk und Telefonie gegründet. Ich bin kein Freund des Homeoffice und auch nicht des Büros. Ich arbeite gut in Cafés und auch auf Reisen. Schon damals habe ich gesehen, dass die Technologie uns in Zukunft diese Art des Arbeitens ermöglichen wird. Die Idee hinter ebuero war, mit Software Enabled Services, also einer Mischung aus Plattform und Dienstleistung, vielen Leuten ein freies und produktiveres Arbeiten zu ermöglichen. Mittlerweile sind wir 20 Jahre alt und haben uns gut entwickelt. Als wir 2000 gestartet sind, war es noch etwas Besonderes, wenn jemand ein Handy hatte. Wir sind also im nuklearen Winter des Internetzeitalters gestartet und waren unserer Zeit gefährlich weit voraus.

Wirtschaftsforum: Mittlerweile hat sich viel getan und die Technik ist deutlich weiter. Auch die Corona-Pandemie hat noch einmal einen anderen Fokus auf das Thema Workplace gelegt. Hatte das Auswirkungen auf Ihren Erfolg?

Holger Johnson: Mit dem Büro der Zukunft sehen wir seit 20 Jahren einen Megatrend, der für viele Menschen durch Corona gerade sehr an die Oberfläche gekommen ist. Durch das Entstehen der technischen Möglichkeiten gibt es den Trend schon lange, aber auch dadurch, dass Konventionen sich verändern, wächst das Interesse an unseren Services. Diese Zukunft realisiert sich nun Schritt für Schritt seit 20 Jahren und durch Corona hat sie einen Turbo bekommen. Selbstständige und Freiberufler haben diesen Trend früher aufgegriffen, Unternehmen haben deutlich länger an den konventionellen Strukturen festgehalten. Corona wird dazu führen, dass sich das ändert. Jetzt wurden die Büros einmal leergefegt und die Unternehmen können sich Gedanken machen, wie das Büro der Zukunft aussieht. Die Unternehmen werden sich stärker auf etwas rückbesinnen müssen: ins Büro gehört der kreative Kern, die Menschen, die miteinander diskutieren müssen. Arbeiten, die im Homeoffice erledigt werden können, lassen sich meiner Meinung nach auch outsourcen. Ich wage die steile These, dass sich das Büro zu einer Art Luxus entwickelt. An dieser Stelle können wir die Unternehmen mit unseren Dienstleistungen unterstützen. Wir sind in dem Markt immer der Pionier geblieben und das ist ein ganz entscheidender Teil unserer DNA. Wir sind in Deutschland Marktführer auf dem Gebiet des Telefonsekretariates, was daran liegt, dass wir sehr viel in unsere Prozesse investieren und in die kontinuierliche Überarbeitung unserer Strategie und unseres Portfolios in die Richtung, in die wir das Produkt entwickeln wollen.

Wirtschaftsforum: In welche Richtung hat sich das Portfolio weiterentwickelt? Welche Services bieten Sie Ihren Kunden heute an?

Holger Johnson: Wir stellen für unsere Kunden die telefonische Erreichbarkeit sicher. Sie können ihre Telefonate zu uns umleiten, zum Beispiel automatisch, nach drei Klingelzeichen oder wenn bei ihnen besetzt ist, so entstehen auch nur Kosten für die Anrufe, die sie sonst verpasst hätten. Bei einem Immobilienmakler kann ein verpasster Anruf 100.000 EUR kosten, das ist unendlich viel teurer, als ebuero. Viele Unternehmen beschäftigen sich nicht mit Opportunitätskosten, aber es ist einfach so, dass verpasste Anrufe sich oft in verpassten Umsätzen niederschlagen. Das würde ich mir wünschen, dass sie die Opportunitätskosten in diesem Bereich verstehen.

Auch das eigene Sekretariat kann man mit uns perfekt ergänzen, wenn dort zum Beispiel nur eine Teilzeitkraft sitzt, oder einmal nicht besetzt ist, weil jemand krank oder im Urlaub ist. Natürlich wollen wir die Sekretärin nicht abschaffen, sondern wir bringen einfach mehr Flexibilität rein. Wir sind ja nie krank, sondern 24 Stunden an 365 Tagen erreichbar. Dabei haben wir ein über 20 Jahre entwickeltes Wissensmanagement-System und sind damit für den Empfang sehr kompetent. Die Kunden können eine App auf dem Telefon nutzen, mit der sie alles steuern können und jeder Mitarbeiter kann über uns eine eigene Sekretärin bekommen. Mit der App hat man seine Fernbedienung in der Tasche und alles was das ebuero Sekretariat tut immer im Blick. Neben der telefonischen Erreichbarkeit bieten wir außerdem zehn Business Center, die unsere Kunden nutzen können. Dort können sie ihre Geschäftsanschrift anmieten und bei Bedarf Büros und Meetingräume dazubuchen.

Wirtschaftsforum: Gibt es denn eine Zielgruppe, die Sie besonders im Fokus haben?

Holger Johnson: Die Bandbreite von Unternehmen, die unser Angebot nutzen, ist extrem groß. Es lohnt sich immer, bei uns anzurufen und zu fragen, welches Potential es gibt. Unser Vertrieb ist auch gleichzeitig Beratung. Unser Fokus liegt klar auf unseren Kunden und wir wollen ihnen helfen, effizienter zu werden, flexibler zu werden und zu wachsen. Ich denke nicht, dass es viele Firmen gibt, für die sich unser Service nicht rechnet.

ebuero AG
Hauptstraße 8
im Meisenbachhaus
10827 Berlin
Deutschland
Tel.: +49 30 780 999 99
Fax: +49 30 780 999 72
info(at)ebuero.de
www.ebuero.de

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Die digitale Transformation in Fabriken beschleunigen

Interview mit Benjamin Brockmann, CEO und Mitbegründer der cioplenu GmbH

Die digitale Transformation in Fabriken beschleunigen

Die Digitalisierung hat einen revolutionären Einfluss auf nahezu alle Aspekte des modernen Lebens, und die industrielle Landschaft ist keine Ausnahme. In den letzten Jahren hat die Digitalisierung auch den sogenannten…

Moderne Personalentwicklung: Anpassung an neue Arbeitswelten

Moderne Personalentwicklung: Anpassung an neue Arbeitswelten

In Zeiten rasanter Digitalisierung stehen Personalentwickler vor neuen Herausforderungen. Es gibt längst weit mehr als den klassischen 9-to-5-Job. Flexible Arbeitsmodelle wie beispielsweise Home-Office oder Projektarbeit werden zunehmend „normal“. An dieses…

Ransomware als Bedrohung für Unternehmen – wie sie sich schützen und im Ernstfall richtig reagieren

Ransomware als Bedrohung für Unternehmen – wie sie sich schützen und im Ernstfall richtig reagieren

Das Risiko von Cyberkriminellen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Immer mehr Unternehmen fallen ihnen zum Opfer und das kann sich auf unterschiedliche Art äußern. Eine verbreitete Masche ist…

Aktuellste Interviews

Gemeinsam Zukunft bauen

Interview mit Simone Hauser-Banholzer, Geschäftsführerin der Hauser Massivbau GmbH

Gemeinsam Zukunft bauen

Nach Jahren des Booms kriselt die Baubranche. Hohe Zinsen und Materialpreise, die Inflation und Fachkräftemangel bei den Handwerksunternehmen sind nur einige Stichworte, die das Spannungsfeld beschreiben, in dem die Branche…

Automatisierungstechnik im Baukastensystem

Interview mit Jörg Herre, Leiter Vertrieb und Marketing der Friedemann Wagner GmbH

Automatisierungstechnik im Baukastensystem

Hier passt alles zusammen: Als Qualitätshersteller in der Automatisierungstechnik konstruiert und fertigt die Friedemann Wagner GmbH in Gosheim seit fast 45 Jahren pneumatische Module im Baukastensystem. Das Familienunternehmen hat seinen…

Sensoren: die unsichtbaren Architekten

Interview mit Thomas Röttinger, CEO der Angst+Pfister Sensors and Power AG

Sensoren: die unsichtbaren Architekten

In einer Welt, die zunehmend von Technologie durchdrungen ist, spielen Sensoren eine entscheidende Rolle als unsichtbare Architekten unseres modernen Lebens. Von winzigen Mikrochips bis hin zu komplexen Systemen sind Sensoren…

TOP